Transfer
Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften (FIW) der Universität Duisburg-Essen engagiert sich aktiv im Wissenstransfer und schafft damit eine Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung. Die enge Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft ist nicht nur eine zentrale Stärke der Fakultät, sondern auch ein traditionelles Merkmal der deutschen Ingenieurwissenschaften.
Wir verstehen Transfer als einen dynamischen Prozess, bei dem Forschungsergebnisse, technologische Innovationen und kreative Ideen ihren Weg aus den Laboren und Instituten in die Wirtschaft und Gesellschaft finden. Dies geschieht auf vielfältige Weise – von gemeinsamen Forschungsprojekten über Technologietransfer bis hin zu Unternehmensgründungen.
Es gibt vielfältige Transferwege – Von der Idee zur Anwendung:

1. Forschungsbasierte Kooperationen
In öffentlich geförderten Projekten arbeiten Forschende der Fakultät eng mit Unternehmen, öffentlichen Institutionen und anderen Forschungseinrichtungen zusammen. Diese Kooperationen schaffen nicht nur Innovationen, sondern leisten auch einen direkten Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Hier gibt es eine Übersicht zu laufenden Forschungsprojekten.

2. Technologietransfer und Patente
Die systematische Überführung wissenschaftlicher Erkenntnisse in marktfähige Produkte wird durch den Technologietransfer der Universität unterstützt. Forschende erhalten Beratung zu Patentierungen und Vermarktung sowie Zugang zu einem Netzwerk von Industriepartnern. An der Universität Duisburg-Essen gibt es eine zentrale Stelle für den Technologietransfer, der verschiedene Services bündelt. Hier werden Anwendungen beispielsweise durch die beiden Co-Creation Labs Produktinnovation und den Place Beyond Bytes unterstützt.

3. Entrepreneurship und Ausgründungen
Der Ideenreichtum der Fakultät führt regelmäßig zu erfolgreichen Ausgründungen. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gründungen & Innopreneurship (GUIDE) werden Studierende und Forschende auf dem Weg von der Idee bis zur Unternehmensgründung begleitet. Das Ziel ist es, Innovationen in die Wirtschaft zu überführen und den Unternehmergeist zu stärken. Interessierte, die eine Idee ausgründen möchten, können sich gerne per Mail an uns wenden.
Greenlyte Carbon Technologies
Aus dem Umfeld der Partikelwissenschaft hervorgegangen, entwickelt das Start-up eine innovative Elektrolyse-Technologie zur direkten Abscheidung von CO₂ aus der Umgebungsluft (Direct Air Capture). Greenlyte verfolgt das Ziel, industrielle Dekarbonisierung und CO₂-Kreislaufwirtschaft effizienter und skalierbar zu machen.
LastBIM
Das Essener Start-up entwickelt eine Software zur Optimierung des Informationsmanagements in BIM-Projekten. Die Plattform ermöglicht eine effiziente Definition, Attribuierung und Prüfung von Anforderungen in digitalen Bauprojekten. Für ihre innovative Lösung wurde LastBIM mit dem Gründungspreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ausgezeichnet.
Red Cable Robots
Hervorgegangen aus der langjährigen Forschung am Lehrstuhl für Mechatronik, entwickelt Red Cable Robots hochdynamische Seilroboter für industrielle Anwendungen. Die Technologie ermöglicht präzise Bewegungen großer Lasten in dreidimensionalen Räumen und eignet sich besonders für große Arbeitsbereiche, in denen herkömmliche Roboter an ihre Grenzen stoßen. Das Start-up wurde durch das EXIST-Forschungstransfer-Programm gefördert und vom GUIDE der UDE unterstützt.

Ausgründungen seit 2005
Die FIW steht nicht nur für exzellente Forschung und praxisorientierte Lehre – sie ist auch ein aktiver Inkubator für innovative Gründungsideen. Zahlreiche Unternehmen, die in den letzten Jahren aus der FIW hervorgegangen sind, belegen eindrucksvoll das unternehmerische Potenzial technischer Forschung.
Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Auswahl an Ausgründungen und Spin-offs, die aus verschiedenen Fachgebieten der FIW seit 2005 entstanden sind – von der Hochfrequenztechnik bis zur Medizintechnik, von Sensorik und Additiver Fertigung bis zur Energie- und Mobilitätswende.

4. Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation
Die Fakultät engagiert sich aktiv im Wissenstransfer, um komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich aufzubereiten und in die Gesellschaft zu tragen. Wissenschaftskommunikation spielt dabei eine Schlüsselrolle – in Vorträgen, Workshops und Bürgerdialogen werden aktuelle Forschungsthemen einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Zentral organisiert gibt es verschiedene Angebote für den Wissens- und Technologietransfer: Link
Aktuelle Meldungen aus unserer Fakultät sind auf dem LinkedIn-Account der Fakultät zu finden, oder unter der Hauptseite "Aktuelles".
Energopolis
In dieser interdisziplinären Podcast-Reihe sprechen Wissenschaftler:innen – darunter auch Forschende der FIW – über zentrale Fragen der Energiewende. Themen reichen von Wasserstoffwirtschaft über Wärmenetze bis zur Akzeptanz erneuerbarer Technologien.
Science Chatter Ruhr
Ein niedrigschwelliges Audioformat, in dem Forschende aus der Region ihre Projekte vorstellen – auch FIW-Themen wie Synchrotronstrahlung und die Auswirkungen der Energiewende sind vertreten.
Pint of Science
Die FIW beteiligt sich regelmäßig an diesem internationalen Wissenschaftsformat, bei dem Forschende ihre Themen in Kneipen und Cafés vorstellen. Die Beiträge zeigen, wie anwendungsnah und verständlich ingenieurwissenschaftliche Forschung sein kann – z. B. zu Exoskeletten, ultraschnelle Prozesse oder Nanotechnologie.

5. Transferorientierte Lehre und Weiterbildung
Die Einbindung externer Partner in Lehr- und Lernformate ermöglicht es den Studierenden, frühzeitig Kontakte zur Praxis zu knüpfen. Darüber hinaus bietet die Fakultät berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme an, die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Berufspraxis übertragen. So verfügen beispielsweise die der Fakultät angegliederten Institute über eine weite Bandbreite an Praxispartnern, die aktiv in die Lehre der FIW eingebunden werden.

6. Wissenschaftliche Beratung
Die Fakultät stellt ihre Expertise politischen Entscheidungsträgern und gesellschaftlichen Akteuren zur Verfügung. Durch Gutachten, Studien und Fachvorträge leistet sie einen wertvollen Beitrag zur evidenzbasierten Entscheidungsfindung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

7. Forschungsinfrastruktur für externe Partner
Die Fakultät stellt ihre hochwertige Forschungsinfrastruktur, wie Labore, Großgeräte und spezielle Softwarelösungen, auch externen Partnern zur Verfügung. So wird ein wertvoller Beitrag zur Innovationsförderung geleistet. Ein Beispiel ist das Gerätezentrum Interdisciplinary Center for Analytics on the Nanoscale (ICAN) im NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ), das die Forschung zu funktionalen Materialien für Energieanwendungen bündelt.